Aufbau
Die Diesellok hat zwei zweiachsige Drehgestelle, die über einen
Drehzapfen angelenkt sind. Der Hauptrahmen stützt sich über
Schraubenfedern mit Gleitplatten ab. Die Lok besitzt einen
Mittelführerstand. Im vorderen Vorbau ist der Dieselmotor und die
Kühlanlage untergebracht, im hinteren Vorbau der Heizkessel, die
Luftbehälter und Batterien.
Unter dem Führerstand im Rahmen liegt das Wandler-Strömungsgetriebe.
Das Getriebe hat einen Anfahr- und zwei Marschwandler sowie eine
Wendeschaltung. Die Drehgestelle werden durch zwei Gelenkwellen mit der
Kraft versorgt. Auf den Achsen sitzen die Achsgetriebe. Links und
rechts vom Getriebe sind die Kraftstofftanks angebracht.
Die Lok verfügt über eine konventionelle Steuerung und ist doppeltraktionsfähig.
Lange wurde mit einer Stufendrehzahlsteuerung gearbeitet. Später wurde
auf eine Auf-Absteuerung mit stufenloser Drehzahlregelung des
Dieselmotors umgestellt. Die Lok hatte sehr wohl eine Wendezusteuerung,
allerdings in Verbindung mit der Doppeltraktionssteuerung. Ein
Wahlschalter auf dem Führerstand diente zum Umschalten zwischen
gesteuerter und steuernder Lok. Die Lok hatte eine
Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h.
Zur Beheizung der Züge wurde ein Niederdruckheizkessel vorgesehen.
Die Speisewasseraufbereitung erfolgt an Bord durch einen
Ionenaustauscher. Der Heizkessel wurde ursprünglich von einer
Relaislogik gesteuert. Im Zuge der Modernisierung wurde in den 1970er
Jahren eine Translogsteuerung entwickelt (Transistor-Dioden Logik).
Alle Fahrzeuge wurden schrittweise umgerüstet. Allerdings überholte
sich die Technik recht schnell und bereits Ende der 1980er Jahren waren
praktisch keine neuen Bausteine mehr zu erhalten. Schließlich war man
gezwungen, wieder eine Ablösung zu entwickeln. Um nicht wieder der
schnellen Technologiefolge zum Opfer zu fallen (TTL- und KME3-Schaltkreise waren schon wieder veraltet), wurde eine neue Relogsteuerung konzipiert und als Ablösevariante gebaut.
Nach Zusammenschluss der Deutschen Bahnen und Rekonstruktion vieler
Strecken traten ungewöhnliche Schlingerprobleme auf, die auf Hohllauf
des Radprofils zurückzuführen waren. Auf den moderneren glatter
liegenden Gleisen schaukelte sich die Lok auf. Das EBA setzt
schließlich die Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h herunter. Da alle
Personenzüge planmäßig mit mindestens 100 km/h unterwegs waren, wurde
die BR 204, die stärkste Unterbauart, für den Personenverkehr
unbrauchbar und wurde schließlich als Splitterbaureihe ausgemustert.
Das erste Baumuster erhielt noch einen Motor mit nur 660 kW (900
PS). Das Johannistaler Motorenwerk (VEB Kühlautomat
Berlin-Johannisthal) konnte die Leistung bis zum Beginn der
Serienfertigung noch auf die geforderten 736 kW (1.000 PS) steigern.
Anfänglich besaßen die Fahrzeuge noch einen Langsamfahrgang der nur im
Rangierdienst benutzt wurde. Da man diese Baureihe bis auf die
Unterbauarten 108 und 111 aber nicht im Rangierdienst einsetzte,
verzichtete man später auf diesen Getriebeteil.
Viele der bei der DB ausgemusterten Loks wurden vom Werk Stendal (heute ALSTOM)
übernommen. Die Fahrzeuge werden dort nach Kundenwunsch aufgearbeitet
und in verschiedenen Varianten mit dem Originalmotor oder alternativen
Motoren und Steuerungen angeboten. Optional wird auch der Umbau auf
eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h angeboten, diese werden von
einigen EVU als Baureihe 203 bezeichnet.
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