GRE
Neu beim Typ
V 100.5 war zur Kupplung mit der
GRE eine spezielle
Verbindungsbrücke mit kardanischer Aufhängung. Vor Montage der Verbindungsbrücke
musste dabei die übliche Zug- und Stoßvorrichtung demontiert werden. Weiterhin
diente die Verbindungsbrücke als hydraulisch beaufschlagte Kippmomentstütze, um
das Standmoment der Lok beim seitlich Ausschwenken des
GRE-Schaufelrades zur
Standsicherheit des Arbeitsgerätes heranziehen zu können. Es wurde ein mit einem
2. Abtriebsflansch ausgerüsteter Dieselmotor 12 KVD 21-A3 eingebaut. Von diesem
wird über eine unter der Kühlanlage durchgeführte Gelenkwelle ein Zwischenlager
angetrieben, das sich an der Stirnseite der Lokomotive auf dem Umlauf befindet.
Dieses Zwischenlager besitzt eine handbetätigte formschlüssige Kupplung und eine
pneumatisch betätigte kraftschlüssige Kupplung. Die weitere Leistungsübertragung
erfolgt zu dem auf der Arbeitsmaschine der GRE befindlichen Verteilergetriebe
mittels Gelenkwelle. Die Leistungsabgabe zum GRE-Antrieb von max. 300 kW
erfolgte nur bei einer Dieselmotordrehzahl von 1125 /min. Eine derartige
Konstruktion ermöglichte es auch, auf eine besondere Energieversorgungsanlage
der GRE zu verzichten.
GRE 31 mit 710 970-5
im Einsatz bei Calau, Ende Oktober 1992
Foto: Wolfgang Thomas,
www.allzeitfoto.de
Die
GRE ist im übrigen eine Gemeinschaftsentwicklung der
tschechoslowakischen Staatsbahn und der DR, die mit den Arbeiten das FEW
Blankenburg /Harz beauftragte. Beide Länder teilten sich auch die Produktion des
Komplexes. Die DDR lieferte die Lokomotiven, die Unterwagen und Hydraulikteile.
Als Arbeitsgeschwindigkeit wurden 150 - 600 m/h angegeben. Die
Überführungsfahrten der GRE konnten mit 100 km/h durchgeführt werden. Von einem
flächendeckenden Einsatz der GRE ist allerdings nichts bekannt geworden.
Vielleicht weiß ja ein Leser hierzu mehr. Typisch waren eher die Einsätze im
Bauzugdienst, Überführungen von Baumaschinen u.ä. Daran änderte auch die
politische Wende in der DDR zunächst nichts.